Saarloos Wolfhund Charakter, Erziehung und Haltung

Autor: Klaus Neumann / Aktualisiert am: 04.12.2023

Der Saarloos Wolfhund hat seinen Ursprung in den Niederlanden und wird zur FCI-Gruppe 1 der Hüte- und Treibhunde gezählt. Laut Rassestandard soll die Größe zwischen 70 und 75 cm Schulterhöhe betragen, dass erwünschte Gewicht liegt bei 36 bis 41 kg.

Das Fell des Saarloos Wolfhundes ist kurz und dicht, die Fellfarben sind braun- und graugrundig wolfsfarben, agutifarben und hell cremefarben bis weiß. Kleine weiße Abzeichen sind zugelassen.

Saarloos Wolfhund im Portrait bei Welpen,de

Geschichte des Saarloos Wolfhund

Der niederländische Genetiker Leendert Saarlos hatte sich bereits während seines Studiums intensiv mit vielen Tierarten, insbesondere den verschiedenen Hunderassen, beschäftigt. Er kam schließlich zu der Überzeugung, dass die Haushunde durch Überzüchtung viel zu weich und anfällig für Krankheiten aller Art geworden seien.

Der Wolf dagegen, so glaubte er, sei für die Bakterien, welche die Haushunde erst erkranken und dann sterben ließen, nicht anfällig. Um also reinrassige Hunde auf ihre natürliche Gesundheit und Veranlagung zurückzuzüchten, begann er im Jahre 1930 in Zusammenarbeit mit einem Zoo den Versuch, eine Wölfin mit einem Deutschen Schäferhund zu kreuzen.

Das Zuchtziel von Saarlos war, einen „Hund“ zu erschaffen, der sowohl die scharfen Sinne, das exzellente Reaktionsvermögen und die angeborene Vorsicht des Wolfes als auch die Lernfreudigkeit und Verbundenheit zum Menschen, welche den Deutschen Schäferhund auszeichnet, in sich vereinigt.

Schnell erwies sich allerdings seine Theorie der angeborenen Resistenz von Wölfen als falsch, als die Wölfin aus dem Zoo einer Viruserkrankung erlag.

Man stellte ihm aber sogleich eine weitere Wölfin zur Verfügung und so konnte er mit seinem Zuchtversuch doch noch beginnen.

Mit der tatkräftigen Unterstützung vom Genetiker Professor Hagendorn folgte in den nächsten Jahren eine sehr strenge Zuchtauswahl auf Gesundheit und Wesen in der Nachkommenschaft von Wolf und Hund. Außerdem betrieb er eine planmäßige Rückzucht auf den Deutschen Schäferhund.

Saarloos Wolfhund im Portrait bei Welpen,de

Saarlos ließ sich nicht von einigen Rückschlägen entmutigen und erreichte dann auch den einen oder anderen Erfolg der von ihm als „europäische Wolfshunde“ bezeichneten Tiere, beispielsweise als Blindenführhunde.

Saarlos war von der von ihm erschaffenen Rasse dermaßen überzeugt, dass er versuchte, die Polizei und diverse Rettungsorganisationen dafür zu gewinnen, hatte dabei aber keinen Erfolg, denn die angeborenen Grundeigenschaften des wilden Wolfes, Fluchtinstinkt, Vorsicht und Zurückhaltung, ließen sich nicht wegzüchten.

Erfolglos blieben auch diverse halbherzige Versuche, die Rasse anerkennen zu lassen. Wohlwollende Mitstreiter, die seine Bemühungen anerkannten, stieß Saarlos vor den Kopf, indem er darauf bestand, das Monopol über das Zuchtprogramm allein zu behalten.

1969 starb Leendert Saarlos, sein Traum einer neuen anerkannten Rasse hatte sich bis dahin leider noch nicht erfüllt.

Auch nach seinem Tod wurden zunächst kaum Verbesserungen in der Zucht erreicht, bis man schließlich die genetische Basis erweiterte.

Nachdem interessierte Besitzer dann einen eigenen Verein gegründet hatten, schafften sie es im Jahre 1975, beim niederländischen Kennel-Club die Anerkennung als eigenständige Rasse zu erreichen.

Durch die Änderung des Rassenamens in Saarloswolfhund wurde dann auch der Vater der Rasse entsprechend geehrt.

Saarloos Wolfhund Wesen

Der Saarloswolfhund ist von Natur aus ruhig. Er bellt nur selten, warnt allerdings den Hausbesitzer auf seine Art. Zudem ist er absolut kein Schutzhund und außergewöhnlich dickköpfig. Für Unterordungs- und Schutzhundeprüfungen ist er deshalb denkbar ungeeignet.

Dann aber kann er ein reizvoller, aber nie bequemer Kamerad sein. Ein einzelner Hund neigt nicht zum Streunen, in Gesellschaft anderer ziehen sie allerdings recht gerne auf eigene Faust los.

Man darf den Saarloswolfhund niemals in einen Zwinger sperren, in einer eingezäunten Einfriedung kann er schnell in Panik geraten.

Das isolierte Halten steigert dann noch die an sich schon mangelnde Sozialisation zum Menschen. Falls ein neuer Hund ins Rudel kommt, der die vorhandene Rudelordnung nicht versteht oder gar infrage stellt, können Probleme auftauchen.

Die meisten Besitzer halten mindestens zwei Tiere, um so das benötigte „Rudel“ herzustellen. Eine weitere Kreuzung aus Deutschem Schäferhund und Wolf ist der Tschechoslowakische Wolfshund, in seiner Heimat „Ceskoslovensky Vlac“ genannt.

Er wird dort als Diensthund für das Militär gezüchtet, ist im Idealfall 70 cm groß und hat ein gelblich-, wolfs- oder silbergraues Fell.

Er ist vom Charakter her temperamentvoll, ausdauernd und gelehrig, ohne jedoch ein Kadavergehorsam zu besitzen.

Zudem zeichnen ihn ein hervorragendes Reaktionsvermögen, ein ausgezeichneter Orientierungssinn und scharfe Sinne aus.

Obwohl er fremden Menschen gegenüber sehr misstrauisch ist, greift er niemals grundlos an.

Im Gegensatz zu anderen Hunden bellen die meisten Exemplare dieser Rasse nicht, sondern sie jaulen nur. Typisch für den Tschechoslowakischen Wolfshund ist, dass die Hündinnen nur einmal im Jahr läufig werden.

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