Steckbrief Novia Scotia Duck Tolling Retriever

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever stammt von der kanadischen Halbinsel Neuschottland und gehört zur FCI-Gruppe 8 der Apportierhunde.

Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Übersetzt bedeutet sein Name soviel wie „Neuschottländischer Enten heranlockender Apportierhund“.

Toller: Nova Scotia Duck Tolling Retriever
  • Marianne Kohtz-Walkemeyer (Autor)


Das Wort „tolling“ stammt von dem altenglischen Wort „tollen“ ab, was auf deutsch „in Versuchung führen“ bedeutet. Laut Rassestandard beträgt die ideale Größe 43 bis 53 cm, das Gewicht soll möglichst zwischen 17 und 23 kg liegen.

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever hat ein mäßig langes, dicht anliegendes Fell mit dicken, geraden bis leicht gewellten Haaren. Zudem besitzt er eine dichte Unterwolle und weist eine starke Befederung auf.

Fell

Die Fellfarbe ist ein Rotton, der von tiefrotgold bis dunkelkupferrot reichen kann. In der Regel besitzt er auch kleine weiße Abzeichen an Pfoten, Brust, Rutenspitze und manchmal im Gesicht. Einige Exemplare haben nur sehr wenig weiß, andere dagegen besitzen weiß im Irischen Muster.

Gelegentlich tritt auch eine weiße Stirnblesse auf. Die weiße Rutenspitze wird sehr geschätzt, da sie vom gejagten Wassergeflügel schon aus großer Entfernung gesehen werden kann. Wie bei den anderen Retrievern benötigt das Fell des Nova Scotia Duck Tolling Retrievers nur recht wenig Pflege in Form von regelmäßigen Bürsten.

Geschichte

Schon seit Jahrhunderten ist bekannt, wie Füchse schwimmende Enten jagen. Während ein Fuchs am Ufer herumläuft und fröhlich mit seinem Schwanz wedelt, bleibt sein Jagdgenosse in der Nähe versteckt. Die Enten auf dem Wasser werden durch die Bewegungen immer neugieriger und kommen ständig näher ans Ufer herangeschwommen.

Sind sie dann nahe genug, wird eine von ihnen von dem versteckten Fuchs geschnappt. Die Ureinwohner Neuschottlands, die Indianer, simulierten die Bewegungen des Fuchses, indem sie ein entsprechendes Fell am Ufer entlang zogen. Aber auch Hunden kann man beibringen, so wie der Fuchs am Ufer herumzulaufen und so die Wasservögel neugierig zu machen.

Die weißen Siedler machten sich diese Jagdmethode ebenfalls zunutze und züchteten aus einheimischen rotbraunen Indianerhunden, Cockerspaniel, Setter und Collie den Nova Scotia Duck Tolling Retriever.

Eine andere Meinung besagt, dass diese Rasse das Ergebnis von diversen Retrieverkreuzungen ist. Es sollen dabei Golden Retriever, Chesapeake, Labrador und Flat-Coated Retriever beteiligt gewesen sein und zudem Spritzer Cocker, Irish Setter, verschiedene kleine Farm-Collies und/oder spitzartige Hunde dazugekommen sein.

Den Jagdstil des „tolling“ gibt es seit mehr als hundert Jahren.

Seit dieser Zeit benutzten die Jäger vom Little River District im Südwesten Neuschottlands Hunde als „Lockvögel“ für die Entenjagd. Auf die gleiche Art und Weise wie der Fuchs lockt auch der sogenannte „MicMac Indian Dog“ die Wasservögel an.

Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Obwohl es diese Art zu jagen schon seit Langem gibt, gab es eine formelle Eintragung und einen schriftlich niedergelegten Standard für die Rasse erst im Jahre 1945.

Zunächst bezeichnete man sie als „Little River Duck Dog“ oder als „Yarmouth Toller“, erst als der kanadische Kennel-Club gegen Ende der Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts mit der Eintragung begann, erhielt die Rasse ihren noch heute gültigen Namen.

International wurde die Rasse sogar erst 1982 durch den FCI anerkannt. Mittlerweile gibt es eine gute Anzahl an Nova Scotia Duck Tolling Retrievern, die durch einen Spezialclub in den Vereinigten Staaten vertreten werden.

Verwendung

Die Entenjagd beginnt damit, dass sich der Jäger in unmittelbarer Nähe des Ufers versteckt. Dann wirft er einen Stock oder einen anderen kleinen Apportiergegenstand in Richtung Wasser. Der Hund läuft nun dorthin, dabei springt er herum oder kreiselt beim apportieren und bringt den Gegenstand zum Jäger zurück.

Dabei wedelt er permanent mit seinem Schwanz, manchmal bellt auch der eine oder andere Hund. Immer wieder wird jetzt der Gegenstand geworfen und dann vom Hund apportiert, manchmal werden die Enten sofort neugierig, manchmal beobachten sie aus sicherer Entfernung bis zu 50 Mal dieses Spiel.

Ständig bleibt der Hund in Bewegung und apportiert begeistert, bis er schließlich die Wasservögel anlockt, denn irgendwann werden Enten oder Gänse so neugierig, dass sie immer näher ans Ufer schwimmen. Dabei schlagen sie manchmal mit den Flügeln auf das Wasser oder zischen laut auf.

Ist der „Tolling Dog“ gut erzogen, lässt er sich keinen Augenblick von den sich nähernden Wasservögeln ablenken und er beobachtet sie auch nie, wenn sie Stück für Stück näher ans Ufer kommen, damit sie nicht verschreckt werden. Sind die Enten dann schließlich in Schussweite, ruft der Jäger den Hund zu sich zurück und steht selbst auf, um die Enten aufzuscheuchen.

Dann versucht er, so viele Enten wie möglich beim Wegfliegen abzuschießen. Diese Art zu jagen ist sehr erfolgversprechend, meistens kommt der Jäger mit einer prall gefüllten Wildtasche zurück. Der Hund wechselt dann in seine Rolle als ein robuster und selbst vor eisigem Wasser nicht zurückschreckender Apporteur und holt die erlegten Enten aus dem Wasser.

Auch dabei ist er außerordentlich geschickt, selbst eine Hündin mit nur 14 kg Gewicht ist in der Lage, eine schwere Kanada-Gans aus dem stürmischen Atlantik zu apportieren. Eine andere Hündin apportierte einmal gleich mehrere solcher Gänse, obwohl ihr Gesicht voll mit Stachelschweinstacheln war.

Dieser starke Apportiertrieb und die Verspieltheit des Nova Scotia Duck Tolling Retrievers sind angeboren und unbedingt notwendig für die Arbeit als „Lockhund“.

Genauso wie das Pointing (=Vorstehen) ist das Tolling eine natürliche Veranlagung und kann nicht andressiert werden. Die Nova Scotia Duck Tolling Retriever haben zum Zweck ihrer Arbeit eine natürliche leichte Erregbarkeit.

Zudem zielt die Erziehung dieser Hunde auf eine enge Verbindung zwischen Jäger und Hund und auf eine gewisse Erfahrung. Dabei erweisen sich insbesondere Kinder als sehr nützlich, die den jungen Hunden immer wieder Gegenstände zu apportieren zuwerfen.

Liebhaber der Rasse sehen in der Arbeit als „Tolling Dog“ auch mehr eine Art von Spiel mit dem Hund, da diese Hunde von Natur aus apportierbesessen seien.

Sie sagen: „Wenn irgendjemand den Fehler macht, ihnen einen Ball zu werfen, halten sie diese unglückliche Seele in Trab, solange weiter zuwerfen, bis der Arm lahm ist“. Viele Besitzer haben mittlerweile herausgefunden, dass die Hunde auch hervorragend für Unterordnungsprüfungen geeignet sind.

Nova Scotia Duck Tolling Retriever Wesen

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist wie die anderen Retriever ein ausgezeichneter Begleithund. Er lässt sich leicht erziehen und ist gehorsam. Da er recht lebhaft und verspielt ist und viel Temperament besitzt, soll man ihm die Gelegenheit geben, sich ausreichend zu bewegen. Ist dies gegeben, so ist der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ein exzellenter Haus- und Familienhund.

Er neigt weder zum Streunen noch zum Wildern und ist besonders für Anfänger und für Leute, die sich nicht mit einem schwierigen Hund auseinandersetzen wollen oder können, die erste Wahl.

Er ist ein unkomplizierter und lustiger Weggenosse, der auch auf hiesigen Jagdprüfungen für Retriever geführt werden kann.

Ein Züchter berichtete über eine misslungene Jagd, bei der seine übereifrige Hündin darauf bestand, kleine Wachteln an den Flügeln zu fangen und ihm dann lebend zu apportieren.

Die Jagd war zwar völlig ruiniert, allerdings hatte die Hündin ihrem Besitzer eine lustige Geschichte geliefert, an der er sich lebenslang mit Freude erinnern würde. Fremden gegenüber ist der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ein wenig zurückhaltender als etwa der Golden Retriever.

Seiner Familie dagegen ist dieser sensible Hund treu ergeben. Einer Besitzerin aus Michigan hat ihr Nova Scotia Duck Tolling Retriever zweimal das Leben gerettet, einmal wirklich, das zweite Mal nur in den Augen des Hundes.

Beim ersten Mal rutschte sie während einer Kletterpartie in eine gefährliche Felsspalte und ihr Hund stellt sich prompt so hin, dass sie sein Halsband erreichen und sich daran herausziehen konnte.

Die zweite „Lebensrettungsaktion“ ihres Hundes bestand darin, dass er ihr bei Schwimmversuchen nicht erlaubte, weiter als Knöcheltiefe ins Wasser zu gehen.

Nützliche Links:

Eine Kurzbeschreibung der Rasse und Links zu Züchtern auf der Seite des Deutschen Retriever Clubs e.V.

https://drc.de/retrieverrassen/nova-scotia-duck-tolling-retriever/beschreibung

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