Collie Steckbrief – Charakter, Erziehung und Haltung
- FCI-Standard Nr. 156
- Ursprung: Großbritannien
- Widerristhöhe: Rüde 56–61 cm | Hündin 51–56 cm
- freundlicher Hütehund mit Beschützerinstinkt
- geringer Jagdtrieb
- leicht erziehbar, konsequente Erziehung ohne Härte
- möchte gefallen
- Lebenserwartung: 12 Jahre +
- Züchter der Rasse bei Welpen.de
Einleitung
Mehr als 70 Jahre lang begleitet der Film- und Fernsehhund „Lassie“ zuerst Leser, später dann Kinogänger und Fernsehzuschauer. Regelmäßig ist dieser Rufname statt der Rassebezeichnung Collie aus dem Mund von Hundehaltern zu vernehmen.
Selten zu sehen sind inzwischen die Ausstrahlungen von Wiederholungen der gleichnamigen US-Kultserie „Lassie“. Dem Zuspruch der Menschen zu ihren Collies hat das keinen Abbruch getan. Eine zweite Varietät des Collies ist der Kurzhaarcollie mit der FCI-Standard-Nummer 296.
Da diese Rasse dem gleichen Ausgangszuchtmaterial wie die anderen schottischen Hütehunde entstammt, wird sie auch vielfach „Scotch Collie“ genannt.
Abgesehen vom unterschiedlichen Fell sind die weiteren Unterscheidungsmerkmale dieser Hunderassen meist nur den Fachleuten ersichtlich. Im Fokus der hier vorliegenden Betrachtung steht die erstgenannte Rasse.
Zwei Varianten von ihr werden gezüchtet: ein britischer und ein amerikanischer Typ. Weitere Farbschläge, ein Körperbau mit mehr Substanz und Gewicht sowie Unterschiede im Fell machen die amerikanische Variante aus.
Verwendung
Schäfer setzen wendige Herdenschutz- und Hütehunde seit einigen Jahrhunderten in den schottischen Hochmooren und in Nordengland ein. Diese Colley Dogs gehen namentlich auf die Colleys zurück, auf Schafe mit schwarzen Köpfen und Beinen.
Den Hunden werden unter anderem Gordon Setter und Barsoi eingekreuzt und der langhaarige Collie (Rough Collie) nimmt zunehmend Gestalt an. Bei aller Schönheit des langen, dichten und eng an den Körper anliegenden Fells, die Funktion des Haarkleides steht eindeutig im Vordergrund.
Die auffällige Zeichnung ist gewollt – aufgrund dieses rassetypischen Merkmals ist der Hütehund leichter im Gelände auszumachen. Der Collie gilt als einer der schönsten Rassehunde.
Farbschläge
Es gibt ihn in drei Farbschlägen:
- Zobel in unterschiedlicher Schattierung
- Tri-Color mit sattem Schwarz und Blue Merle.
Jeweils mit typischen Abzeichen in Weiß an Halskrause, Brust, den Läufen und Pfoten. Der amerikanische Standard lässt zudem weiße Collies zu. Unter dem glatten und harschen Deckhaar besitzt der beeindruckende Collie eine sehr dichte, weiche und geradezu pelzige Unterwolle.
Wider Erwarten kann der Pflegeaufwand des Haarkleides maßvoll gehalten werden. Außerhalb der Fellwechselperioden reicht kräftiges Bürsten im Wochenrhythmus aus.
Hinter den Ohren und an den Läufen kann es leicht einmal zu Verfilzungen kommen, daher ist an diesen Stellen die regelmäßige Kontrolle vonnöten.
Das Gewicht der Rasse ist im FCI-Standard nicht festgelegt. Bei einer Widerristhöhe von 51 bis 56 Zentimetern (Hündinnen) und 56 bis 61 Zentimeter (Rüden) sind jedoch Werte zwischen 23 und 34 Kilogramm die Regel.
Geschichte
Bei der Entstehungsgeschichte des Collies nimmt man an, dass die Nachfahren der Hunde, welche die Römer bei ihrer Invasion Großbritanniens im Jahre 50 v. Chr. mitbrachten, mit einheimischen schottischen Hunden gekreuzt wurden.
Als im Jahre 1860 Königin Victoria das erste Mal ihr schottisches Landgut Balmoral besuchte, lernte sie die damals schwer arbeitenden Arbeitscollies kennen und war von diesen attraktiven Hunden so begeistert, dass sie einige Exemplare mit nach Schloss Windsor zurückbrachte.
Durch ihre Liebe zu der Rasse gewann diese rasant an Beliebtheit und wurde auch schon bald zu einem gefragten Ausstellungshund in England. Die neu aufgekommenen Schönheitswettbewerbe für Hunde sorgten dafür, dass die Züchter versuchten, immer farbenprächtigere Collies zu erschaffen.
Außerdem betonten sie im Laufe der nächsten Jahre immer stärker die bereits allgemein bewunderten Merkmale dieser Rasse, den schlanken, schmalen und wie gemeißelt wirkenden Kopf und das lange Fell. So entstand das äußere Bild des Rough Collies, welches wir bis heute kennen.
Als eigentlicher Arbeitshund geboren, musste sich der Collie nun immer öfter in feinen Salons langweilen, was schließlich dazu führte, dass die Rasse zeitweilig als hysterisch galt.
Allerdings bewährte er sich im Kriegsdienst hervorragend als Melde- und Sanitätshund.
Der Kurzhaarcollie stammt von alten stockhaarigen Hütehundschlägen ab und war im Gegensatz zu seinem langhaarigen Verwandten nie ein Modehund. Allerdings besitzt er die gleichen guten Eigenschaften wie der Langhaar-Collie, ist aber nicht so sensibel.
Der Langhaar-Collie wurde immer populärer, was nicht zuletzt an den Geschichten des Collies „Lad“, geschrieben von Albert Payson Terhune, lag. Um 1940 wurde die Rasse dann richtig berühmt, als ein Langhaar Collie für die Rolle des Hundes „Lassie“ in den sehr beliebten Filmen und Fernsehserien ausgesucht wurde.
Vorbild dafür war der klassische Roman „Lassie komm nach Hause“ von Eric Knight. In der Blütezeit der Rasse waren die Collies auf sehr vielen Bauernhöfen verbreitet, ihr freundlicher Gesichtsausdruck und die halb aufgerichteten Ohren waren das Markenzeichen der Rasse und zudem ein wichtiges Merkmal für Ausstellungshunde.
Leider führte die große Nachfrage nach Collies dazu, dass immer öfter viele untypische und ängstliche Collies auftauchten. Verantwortungsvollen Züchtern ist es zu verdanken, dass der Collie mit der Zeit wieder seinen guten Ruf zurückgewinnen konnte.
Wesen des Collie
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der große Vierbeiner mehr und mehr zu einem Haustier ohne Arbeitsverwendung.
Ein typisches Merkmal beim Collie sind seine sehr ausdrucksvollen Ohren. Sie sind im Ruhezustand nach hinten zurückgelegt und bei Erregung halbstehend nach vorn geklappt. Zudem ist das Gehör des Collies hervorragend entwickelt.
Man sagt, die Tiere wären dazu in der Lage, den Pfiff oder die Stimme ihres Hirten noch in einer Entfernung von mehr als einem Kilometer hören zu können.
Der Collie hat einen gutmütigen und freundlichen Charakter.
Als ein Nachkomme vieler Generationen sehr hart arbeitender Hütehunde ist er äußerst gewissenhaft und überaus intelligent. Er ist außerordentlich anpassungsfähig und treu, ganz auf seine Familie bezogen, der er sich bereitwillig unterordnet und ihr seine ganze Liebe entgegenbringt.
Jedem Fremden dagegen misstraut er zunächst.
Der Collie ist ein Hund von großer Intelligenz, der viel Bewegung im Freien benötigt, denn wenn man ihn, was leider viel zu oft vorkommt, ausschließlich wie ein Dekorationsstück betrachtet und behandelt, werden seine außerordentlich vielseitigen Fähigkeiten mit der Zeit verkümmern.
Er ist beispielsweise als Rettungshund, Fährtenhund, Hütehund und in manchen Fällen auch als Schutzhund zu verwenden.
Zudem eignet er sich optimal für Breitensport und Agility, d.h. Geschicklichkeitssport mit anderen Hunden.
Der intelligente Hund mit dem freundlichen Wesen ist überaus menschenbezogen und ein idealer Begleiter. Das gilt für Personen mit geringer Erfahrung in Bezug auf Hunde ebenso wie für Menschen mit einem körperlichen Handicap. Ein Collie vermag es, sich auf verschiedenste Zweibeiner einzustellen.
Er ist bis ins hohe Alter verspielt und gibt einen vorzüglichen Kinderhund ab, der immer dazu bereit ist, Bewunderung und Liebe zu schenken und auch anzunehmen. Zudem toleriert er auch anstandslos die Launen seiner Menschen.
Nicht umsonst war der erste Träger des „Dog Hero Award“, im Jahre 1954 herausgegeben von der Quaker Oats Company Ken-L Ration Division, ein Collie und seitdem stellt die Rasse jedes Jahr einen nicht geringen Anteil an „Hundehelden“.
Collies sind von Natur aus sehr gesellig und zeigen normalerweise keinerlei Anzeichen von Aggressivität oder Nervosität. Diese Hunde sind ihrer Familie gegenüber stets liebenswürdig und freundlich und sind sogar dazu bereit, jede Art von Anstrengung auf sich zu nehmen, um mit ihren Menschen zusammen zu sein.
Einmal soll der Collie „Bobbie“, nachdem er auf einer Urlaubsreise verloren gegangen war, zweitausend Meilen gelaufen sein, um wieder zu seiner Familie zu gelangen.
Als therapeutische Unterstützung sind diese Hunde sehr erfolgreich.
Bringt der Halter, die Familie, das menschliche Umfeld dem Hund Liebe und Verständnis entgegen, ist die Basis für ein unkompliziertes Miteinander gegeben. Collies gelten als ausgesprochen lern- und anpassungsfähig.
Sie benötigen menschliche Nähe, ausreichend Bewegung und Abwechslung.
Zweitrangig ist unter anderem die Größe der Unterkunft – solange der Vierbeiner dort nicht allein zurückbleibt. Der Drang familienfremder Kinder, einen Collie zu streicheln, hat mit dem Ausbleiben der Lassie-TV-Folgen deutlich nachgelassen.
Das ist gut so!
Collies unterscheiden äußerst fein zwischen Familienangehörigen und Fremden, unabhängig vom Alter. Es ist deshalb angezeigt, dem Tier mit dem natürlichen Schutzinstinkt Besucher gewissermaßen vorzustellen und ihm zu verdeutlichen, die neuen Menschen sind erwünscht.
Bekannte Lebewesen, ob Kind, Küken oder Katze werden behütet und mit großer Geduld erlebt.
Hier heißt es: Was der Hund nicht kennt, muss er per se nicht mögen!
Unerwünschtes Verhalten, wie der Hang des Collies, seiner Bellfreudigkeit Ausdruck zu verleihen, muss so früh wie möglich kanalisiert werden.
Was im Spiel mit seinem Menschen erlaubt sein darf, macht bei vorbeigehenden Passanten, betriebsamen Postzustellern oder Ball spielenden Kindern wenig Sinn. Mit Bestätigung und Konsequenz lernt der Hund rasch, welche Richtung er einzuschlagen hat.
Gleiches gilt für die außerhäuslichen Aktivitäten. Der Collie ist vielfältig ansprechbar. Dank seiner Anhänglichkeit und seiner geringen Neigung, dem Wild nachzustellen, sind ausgedehnte Spaziergänge eine Wohltat für Mensch und Tier.
Vergleichbar leichtführig und gelehrig gibt sich der Hund beim Hundesport. Hierbei kann das Gespann einen besonderen Trumpf ausspielen, wenn die Fähigkeit des Collies, eine Vielzahl unterschiedlicher Worte umsetzen zu können, im Training zum Einsatz kommt.
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