Treff, ein Irischer Setter, war soeben eingeschläfert worden. Mein Kinderherz hing trauernd tief und schmerzte sehr. Ich hatte das verloren, was mich glücklich machte: einen treuen Begleiter, dem ich so manches habe beibringen können, der mich liebte und immer verstand, der mich Wertschätzte, egal, ob ich missmutig war oder vor Fröhlichkeit nicht mit mir wusste wohin.

Sicher, Treff hat auch sicher manches gemacht, was ich nicht gut heißen konnte, aber die liebenswerte Seite überwog. Nun war nur noch ein schwarzes Loch in mir. Leere.

Treuer Treff!
Treuer Treff!

Wie betäubt lief ich durch die Gegend. Und immer wieder in den nächsten Tagen und Wochen meinte ich Treff unter den lebenden Hunden zu sehen, aber es war jedesmal ein Irrtum. Mir fehlte sehr lange die freudige Begrüßung unseres Vierbeiners. Ich trauerte um ihn, als wäre ein lieber Mensch gestorben. Irgendwann tauchte dann die Frage auf, ob Hunde auch in den Himmel kommen ?

Werde ich ihn dann wiedersehen ? Hat Treff es jetzt besser im Himmel und keine Schmerzen mehr ? Muss er jetzt nicht mehr leiden

v.l.n.r Barbara, Gerti und Artur Schmitt mit Treff
v.l.n.r
Barbara, Gerti und Artur Schmitt mit Treff

Meine Eltern waren so gütig und beantworteten mir die Fragen, so gut sie konnten: „Nein, Treff hat keine Schmerzen mehr und leiden muss er jetzt auch nicht weiter.“ Aber was war mit dem Himmel ? Hat er es jetzt gut? Werde ich meinen geliebten Hund einmal wiedersehen? Darauf würde ich gerne warten wollen. Die Antwort nach dem Himmel blieben mir meine Eltern damals schuldig.

Inzwischen bin ich selbst Mutter und Großmutter und habe mich so manchen Fragen aus Kindermund stellen müssen.

Es ist sicher nicht nur eine Frage der Kinder, sondern auch so mancher Erwachsene fragt nach dem Tod seines vierbeinigen Lieblings so. Die Grabinschriften auf den Tierfriedhöfen z.B. in Saarbrücken belegen, dass es hier nicht in erster Linie um „Tierkörperentsorgung“ geht, sondern um eine angemessene Würdigung eines geliebten Wesens.

Bei dieser Frage geht es sicher nicht nur um unsere geliebten Hunde, sondern um alle Tiere. Um es mal auf den Punkt zu bringen: Kommen nicht auch die vielen Rinder und Schweine, die sinnlos gekeult wurden, in den Himmel ? Nicht wahr, bei dieser Fragen fangen wir an zu stuzten. Oder wie sieht das mit den vielen Regenwürmern, Mücken und Hundeflöhen aus ? Kommen die in den Himmel ?

Kommen auch die Hühner in den Himmel ?
Kommen auch die Hühner in den Himmel ?

In welchem Verhältnis steht das Tier zu mir als Mensch?

Im ersten Buch der Bibel lesen wir den sogenannten Schöpfungsbericht, wonach sowohl die Tiere, als auch die Menschen von Gott als Schöpfer nach seinem guten Willen geschaffen wurden. Über allen steht das „Sehr gut“ Gottes, das den Tieren als auch den Menschen gesagt ist. Sie sind in eine gegenseitige Nähe gerückt und damit auch in ein gegenseitiges Verhältnis zueinander gestellt.

Die Aufzählung der Bibel zeigt deutlich, dass die Landtiere und schließlich der Mensch an ein und dem selben Tage (dem sechsten) erschaffen wurden.

Im sogenannten zweiten Schöpfungsbericht führt Gott Adam die Tiere zu, damit er diesen Namen geben soll. Das unterscheidet die Tiere von den Pflanzen. Es wäre ja durchaus auch denkbar gewesen, dass Gott Adam durch den Garten geführt hätte mit der Bitte, den Pflanzen Namen zu geben. Davon weiß der Schöpfungsbericht allerdings nicht.

Allerdings ist nur der Mensch „nach dem Bilde Gottes“ und zu seinem Gegenüber geschaffen. Allein ihm gilt der Sühnetod Jesu Christi (Markus 10,45) , da diese auch schuldfähig sind.

Heinpeter Hempelmann, Direktor des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission geht davon aus, dass Hunde nicht nicht in den Himmel kommen, da sie nicht nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden. Es müsste dann konsequenter Weise nach seiner Meinung auch eine Hölle für den Hund, die Kühe etc. geben.

Sind Tiere überhaupt schuldfähig? Nein!

Wie die Tierwelt vom Sündenfall des Menschen in Mitleidenschaft gezogen worden ist, so wird sie auch von der Errettung profitieren. Der Apostel Paulus gibt einen besonderen Hinweis (Römer 8,19 und 21): „Das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden...Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der Herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“.

Fazit: Es gibt keine eigene und besondere Rettung für die Kreatur – und darum auch keinen besonderen „Himmel“ -, aber die Kreatur möchte sich sozusagen an die Kinder Gottes „anhängen“

Ich weiß von einem Mädchen, die die Frage nach dem Himmel für Hunde auch stellte und ihr wurde geantwortet: Du kennst doch die Bibel?“ „Ja“, meinte sie. „Dann kennst Du doch auch die Geschichte von Noah, der Arche und der großen Sintflut? “ „Ja“, frohlockte das Mädchen. „Da wird doch berichtet, wie Noah von allen Tieren jeweils zwei in die Arche bringen sollte und die Tierarten alle überlebten. Sie wurden gerettet, obwohl die Sintflut kam und alles überspülte.“

„Ja“, sagte das Kind. “ Wenn alle Tiere gerettet wurden, dann war dabei auch sicher ein Hundepaar?“ „Ja“ , kam es beglückt von dem Mädchen. „Und wer hat dem Noah den Auftrag gegeben. damit die Hunde und die anderen Tiere gerettet werden?“ Das Mädchen überlegte und meinte: “ Gott“. „Richtig! Wenn Gott die Menschen und die Tiere gerettet hat und diese ihm so wichtig sind, dann kommen auch die Tiere in den Himmel!“ Das Mädchen war zufrieden.

hund-himmel

So manche Theologen streiten darum, ob die Tiere in den Himmel kommen oder nicht. Die meisten jedoch befürworten dies und kommen anhand von verschiedenen Schriftstellen aus der Bibel zu dem Ergebnis, dass Gott auch für die Tiere den Himmel offen hält.

Fazit: Ja, Hunde kommen in den Himmel. Wir Menschen auch ?

Dazu bedarf es laut der Bibel der persönlichen Annahme des Opfertodes Jesu Christi und einer persönlichen Beziehung zu ihm. Gegenfrage der Hunde an den Menschen: “ Werde ich Dich im Himmel wiedersehen“?

Ein Artikel von Barbara Puhl
Krankenhausseelsorgerin i.R.
Ausbilderin für Therapie- und Behindertenbegleithunde