Gesundheitliche Vorsorge für einen Welpen: So ist man perfekt vorbereitet

Die Entscheidung, einen Welpen als neues Familienmitglied bei sich aufzunehmen, bringt jede Menge Vorfreude mit sich – aber auch viel Verantwortung, möchte man dem tapsigen Vierbeiner doch gerecht werden. Einer der wichtigsten Punkte für ein erfülltes Hundeleben ist die Gesundheit.

Die ideale Vorsorge ist das A und O für ein gesundes Wachstum, wer hier frühzeitig gut vorbereitet ist, schafft die besten Voraussetzungen für ein langes und gesundes Miteinander. Neben dem Tierarztbesuch für essenzielle Vorsorgeuntersuchungen und der finanziellen Absicherung mithilfe einer Hundekrankenversicherung gehören ebenso eine ausgewogene Ernährung sowie eine umfassende Sozialisierung dazu.

Tierarzt: Unerlässlich für ein gesundes Hundeleben

Wenig überraschend spielt der Tierarzt eine entscheidende Rolle in der Gesundheit einer jeden Fellnase – dies gilt unabhängig vom Alter, besonders jedoch junge Vierbeiner bekommen den Veterinär des Vertrauens regelmäßig zu Gesicht. Die ersten Tierarztbesuche in der neuen Familie sind für die gesundheitliche, aber auch soziale Entwicklung des Welpen von großer Bedeutung und setzen sich in der Regel aus folgenden Vorsorgeuntersuchungen und -behandlungen zusammen:

  • Wichtige Impfungen (mit 8, 12 und 16 Wochen)
  • Regelmäßige Entwurmungskuren
  • Check-ups zu bekannten Erkrankungen beim Welpen (sofern notwendig)
  • Untersuchungen zu rassetypischen Erkrankungen (sofern notwendig)
  • Kontrolle der Zähne

Üblicherweise ziehen Welpen zwischen der 8. und 12. Woche ihres jungen Daseins in das neue Zuhause ein. Ein aufregendes Ereignis – jedoch sind Vierbeiner in diesem Alter sehr unerschrocken und offen gegenüber neuen Erlebnissen, dies sollte auch direkt für einen ersten Tierarztbesuch mit neuer Bezugsperson und wahrscheinlich in einer ungewohnten Praxis genutzt werden.

Um langfristig gelassen beim Tierarzt zu sein, ist der erste Eindruck für Welpen sehr entscheidend. Sowohl das Praxisteam als auch Herrchen und Frauchen sollten den Besuch so entspannt und spielerisch wie nur möglich gestalten.

Impfungen

Eine Reihe an Impfungen sind in den ersten Lebenswochen unerlässlich, um eine solide Grundimmunisierung des jungen Vierbeiners aufzubauen. Die üblichen Impftermine finden mit 8, 12 und 16 Wochen statt – die erste Etappe wird im Regelfall vom Züchter wahrgenommen, die zweite hingegen dann meist schon vom neuen Besitzer.

Der Impfschutz richtet sich dabei nach Empfehlungen der Impfkommission Veterinärmedizin – so wird im Regelfall gegen folgende Erkrankungen eine Grundimmunisierung aufgebaut:

  • Staupe (höchst ansteckende, oftmals tödliche Viruserkrankung)
  • Parvovirose (höchst ansteckende Magen-Darm-Erkrankung)
  • Leptospirose (ernsthafte Infektionskrankheit, auch auf Menschen übertragbar)
  • Hepatitis (Leberentzündung)
  • Zwingerhusten (höchst ansteckende Infektion der oberen Atemwege)
  • Tollwut (tödliche, unheilbare, höchst ansteckende Infektionskrankheit, auch auf Menschen übertragbar)

Natürlich können aber weitere Impfungen sinnvoll sein, beispielsweise je nach Rasse oder Umgebung. Hier sollte unbedingt die Beratung des zuständigen Tierarztes hinzugezogen werden, um den jungen Körper des Vierbeiners nicht mit unnötigen Impfungen zu belasten.

Entwurmung

Gerade bei jungen Hunden kann es schnell zu einem Wurmbefall kommen – sei es über die Mutter, den Kontakt mit anderen Tieren oder beim sonstigen Herumschnüffeln während der Gassirunde. Die mögliche Schwere eines solchen Befalls sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, können doch unterschiedlich schwerwiegende Symptome die Folge sein.

Im ersten Lebenshalbjahr wird oft und regelmäßig entwurmt, danach abhängig vom individuellen Risiko des Vierbeiners.

Herrchen & Frauchen: Verantwortungen bewusst sein

Auch wenn der Tierarzt für wichtige Untersuchungen und Behandlungen im Welpenalter zuständig ist, so liegt die Hauptverantwortung in allen Punkten gesunder Entwicklung doch bei Herrchen und Frauchen. Natürlich gilt aber: In allen Fragen bezüglich des jungen Vierbeiners steht der Tierarzt beratend zur Seite; bei Unsicherheiten lieber einmal zu oft nachfragen, als Komplikationen beim Heranwachsen des Tieres zu riskieren.

Ernährung

Das Heranwachsen verlangt dem kleinen Vierbeiner viel ab – dementsprechend ist eine hochwertige, auf den Welpen abgestimmte Ernährung unerlässlich als Grundlage für ein gesundes Wachstum. Dabei geht es nicht nur um das richtige Futter, auch die Menge, der Fütterungsrhythmus sowie die Zusammensetzung spielen eine wichtige Rolle. Ein gutes Welpenfutter enthält:

  • Hochwertige Eiweißquellen für den Muskelaufbau
  • Ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis für Knochen und Zähne
  • Gesunde Fette, Vitamine und Spurenelemente

Zusätzlich zu beachten ist: Große Hunderassen brauchen meist länger als kleinere, um vollständig auszuwachsen – dementsprechend muss auch die Ernährung länger auf die Unterstützung des Wachstums ausgelegt sein. Dabei helfen können spezielle Futtermischungen je nach Größe und Alter des Hundes.

Die Ernährung sollte stets ideal auf die individuellen Bedürfnisse der Fellnase angepasst sein – besonders in der Wachstumsphase ist das richtige Füttern entscheidend.

Zahnwechsel & Zahnpflege

Bei den meisten Welpen findet der Zahnwechsel zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat statt. Dabei können Milchzähne wackeln, ausfallen oder auch Probleme bereiten, wenn sie nicht richtig herausfallen. In dieser Zeit sind regelmäßige Kontrollen sinnvoll: Beim Tierarztbesuch wird geschaut, ob alles normal verläuft und gegebenenfalls nachgeholfen.

Zusätzlich kann zum Wohle der Zahngesundheit schon im Welpenalter mit der Zahnpflege begonnen werden, so werden etwa mit speziellen Kauartikeln oder sanftem Zähneputzen schon von Anfang an Zahnstein und Entzündungen vorgebeugt.

Parasitenprophylaxe

Neben Würmern gibt es noch weitere unerwünschte Schädlinge, die sich ohne entsprechende Maßnahmen gerne bei Vierbeiner jeglicher Art einnisten: Flöhen, Zecken und Milben treiben sich viel und oft herum und machen auch vor Hunden keinen Halt.

Zum effektiven Schutz kommen verschiedene Präparate infrage: Spot-ons, Halsbänder oder Tabletten sind die üblichsten Mittel, um Parasiten fernzuhalten. Der Tierarzt kann bei der Wahl, der am besten geeigneten Optionen für den eigenen Vierbeiner unterstützen, besonders Welpen können empfindlich reagieren.

Verhalten und Sozialisierung

Gesundheit ist bekanntlich nicht nur körperlich: Auch das seelische Gleichgewicht spielt eine entscheidende Rolle, braucht ein Welpe doch Bindung, Vertrauen und Struktur – all dies wirkt sich direkt auf sein Wohlbefinden aus und sollte dementsprechend früh vermittelt werden.

Der frühe, positive Kontakt mit anderen Hunden ist einer der vielen Faktoren, die das Sozialverhalten der kleinen Fellnasen entscheidend prägen.

Besonders bis zu einem Alter von 12 Wochen sind Hunde offen und neugierig gegenüber allem und jedem, aber auch danach entwickelt sich das Sozialverhalten – durch eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst – stetig weiter. Wenn diese für den Hund positiv sind, dann wächst so meist ein ausgeglichener und harmonischer Vierbeiner heran. Dazu zählen unter anderem:

  • Positive Kontakte zu Menschen und anderen Hunden
  • Gewöhnung an Umweltreize (z. B. Autos, Geräusche, Fahrstuhlfahren)
  • Gewöhnung an Tierarzt, Hundesalon, Hundeschule und Co.
  • Ruhige, klare Erziehung ohne Strafen

In jeder Situation, zu jeder Sekunde, wird ein Hund von seiner Umwelt beeinflusst und besonders bei Welpen bildet sich, unter anderem basierend auf diesen Erfahrungen, der Charakter. Hier sind Herrchen und Frauchen gefragt, um den Alltag entspannt und voller gegenseitigem Vertrauen zu gestalten und der kleinen Fellnase so ein selbstbewusstes Heranwachsen zu ermöglichen.

Versicherungsschutz

Wer frühzeitig eine Kranken- oder OP-Versicherung für seinen vierbeinigen Begleiter abschließt, kann sich später oft hohe Kosten ersparen. Eine OP-Versicherung deckt im Fall der Fälle chirurgische Eingriffe ab, während die Hundekrankenversicherung auch Diagnostik, Medikamente und Vorsorge umfasst.

Gerade in den ersten Lebensmonaten können schnell unvorhergesehene Kosten entstehen – Unfälle, Magen-Darm-Erkrankungen oder Infekte sind leider keine Seltenheit bei Welpen. Dementsprechend bietet sich ein möglichst früher Vertragsabschluss an, um anfallende Kosten nicht ganz allein tragen zu müssen.

Mikrochip und Registrierung

In vielen Bundesländern ist der Mikrochip für Vierbeiner bereits Pflicht – aber auch wenn keine Pflicht besteht, ist er in jedem Fall sinnvoll. Sollte der Welpe sich einmal auf Abwegen befinden, so kann er mithilfe des Chips schnell ausfindig gemacht und wieder mit seiner Familie vereint werden.

Wichtig dabei: Der Chip allein reicht nicht aus. Die Registrierung bei einer Haustierdatenbank (z. B. TASSO oder FINDEFIX) ist ebenso notwendig, um die Fellnase eindeutig dem Besitzer zuordnen zu können.