Grundsätzlich lassen wir die Geburt so weit wie möglich natürlich ablaufen. Trotzdem kommt es manchmal zu Schwierigkeiten, die unser Eingreifen erfordern.

Bei einsetzender Wehenschwäche oder Erschöpfung in Folge eines großen Wurfes, geben wir Caulophyllum D6 undSecale cornutum D6 im viertel- oder halbstündigen Wechsel. Steht kein Secale cornutum zur Verfügung, kann man sich auch mit Caulophyllum allein, diesmal in der D4- Potenz (stündlich) behelfen.

Wir hatten vor längerer Zeit eine Hündin, die auf die Wehenspritze des hinzugezogenen Tierarztes keinerlei Reaktion zeigte. Nach Gabe der beiden Mittel lebte ihre Wehentätigkeit jedoch wieder auf.


Auch die Nebenwirkungen einer zum falschen Zeitpunkt verabreichten oder zu hoch dosierten Wehenspritze brauchen Sie mit diesen Mitteln nicht zu befürchten. Natürlich ist kein Wunder zu erwarten. Wenn offensichtlich ein Geburtshindernis, wie z.B. ein zu großer oder falsch liegender Welpe die Geburt behindert, hilft nur noch ein schnelles Eingreifen des Tierarztes.

Das Gleiche gilt, wenn bei Ihrer Hündin anatomisch ungünstige Verhältnisse, wie z.B. ein zu enges oder steil gelagertes Becken vorliegen. Zögern Sie dann keinen Augenblick, den Tierarzt zu Hilfe zu rufen!

© Eric Isselée - Fotolia.com
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Manchmal dauert die Geburt eines Welpen sehr lange, ein Welpe steckt fest oder das Fruchtwasser ist zu zeitig abgegangen. Wird der Welpe doch noch normal geboren, sind seine Lebenskräfte schon arg strapaziert.

Solche Welpen sind von der Geburt sehr mitgenommen, machen einen schlappen Eindruck und können kaum atmen. Zuerst versucht man die Atemtätigkeit in Gang zu bringen.

Dazu entfernen Sie das Fruchtwasser aus der Nase und dem Mäulchen. Dann können Sie den Welpen kräftig nach oben und unten schwenken. Kopf gut festhalten! Das regt die Tätigkeit der Lungen an.

Neben kräftigem Rubbeln und Massagen bewirkt eine Gabe Camphora D1 manchmal Wunder, um die müden Lebensgeister zu wecken. Der Kleine wird schäumen und das überflüssige Fruchtwasser herausbringen.

Etwa 1 bis 2 Tropfen sind dazu völlig ausreichend. Sollte ein Welpe auch später noch Atemschwierigkeiten haben, weil er zu viel Fruchtwasser eingeatmet hat, kann Ammonium Jodatum D4 (3 mal täglich) helfen.

Wenn Sie nach der Geburt unsicher sind, ob alle Welpen geworfen wurden, geben Sie 5 bis 6 mal im Abstand von einer halben Stunde Cimicifuga D6. Das bringt oft auch verbliebene Nachgeburten zum Vorschein.

Was aber tun, wenn all diese Mittel nicht im Hause sind?

Ein altes Hausmittel gegen Wehenschwäche und Erschöpfung ist Zimt. Kochen Sie einen Aufguss aus Zimtstangen oder Zimt und versuchen Sie Ihrer Hündin davon etwas einzugeben. Man kann den Aufguss mit etwas Traubenzucker schmackhafter gestalten.

Auch Kaffee oder schwarzer Tee wirken in ähnlicher Weise leicht anregend auf die Wehentätigkeit. Wir haben all das im Laufe der Jahre ausprobiert.

Mehr als eine kleine Unterstützung ist von diesen Hausmitteln aber kaum zu erwarten. Inzwischen gehen uns die oben genannten zuverlässigeren Mittel in der Hunde- Hausapotheke nicht mehr aus.

Als Camphora- Ersatz kann laut Hilary Harmar übrigens ein Tropfen Cognac belebende Dienste leisten. Ilse Sieber empfiehlt während der Trächtigkeit und zur Unterstützung der Geburt die Gabe von Himbeerblättern bzw. Himbeertee zur natürlichen Förderung des Geburtsprozesses.

Ab und an gebe ich Hündinnen Traubenzuckerwasser oder etwas Nutrical während und nach der Geburt, sofern sie überhaupt etwas Stärkendes annehmen.

Es sind kleine Helfer, die das tapfere Mädchen etwas aufmuntern.