Der Markt bietet ein reichhaltiges Angebot an Hundehalsbändern. Bei Material und Ausführung hat der Kunde allerdings die Qual der Wahl. Ein Halsband benötigt jeder Hund. Die Auswahl in Zoofachgeschäften ist riesengroß.

Das richtige Hundehalsband finden

Um das richtige Hundehalsband zu finden, ist neben Temperament und Gewohnheiten des Hundes die entscheidende Frage: Zieht der Hund oder nicht?


Viele Hundehalter greifen bei ziehenden Hunden immer noch gerne zum Stachelhalsband, denn mit den spitzen, schmerzhaften Dornen soll man dem Hund das Ziehen an der Leine abgewöhnen können.

Hundehalsband

Wenn rangniedere Tiere gemaßregelt werden, beißt der Leitwolf sie über den Fang und wirft sie gegebenenfalls zu Boden. Abgesehen davon hilft das Stachelhalsband überhaupt nicht, dem Hund das Ziehen oder aggressives Verhalten abzugewöhnen.

Denn gerade der Schmerz, den das Stachelhalsband bewirkt, löst bei vielen Hunden einen Fluchtreflex aus und dadurch ziehen sie noch mehr!

Hundetrainer haben außerdem beobachtet, dass die Hunde den Schmerz nicht mit ihrem Verhalten in Beziehung bringen, sondern zum Beispiel mit dem Auftauchen eines Artgenossen.

Das bedeutet, wenn der Hund einen Artgenossen sieht und an der Leine zieht, verursacht das Halsband ein Schmerzgefühl.

Dieses verknüpft er aber nicht mit seinem Ziehen, sondern mit dem anderen Hund. Die Folge daraus ist, dass er das nächste Mal, wenn er einen anderen Hund sieht, noch aggressiver reagiert, weil für ihn ein anderer Hund Schmerzen bedeutet.

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Der deutsche Tierschutzbund und viele Hundefreunde lehnen Stachelhalsbänder ab. Es ist keine Frage des Halsbandes, ob der Hund zieht oder nicht. Das ist eine Auslastungs- und Ausbildungsfrage.

Ein unausgelasteter Jagdhund wird schwerlich manierlich an der Leine gehen, wenn er dringend laufen möchte! Außerdem wird vielen Hunden das Ziehen kontinuierlich beigebracht, indem man sich von dem Hund ziehen lässt. Dagmar Bensberg benutzt einen einfachen Trick, um dem Hund das Ziehen abzugewöhnen.

Sie bleibt einfach stehen, sobald der Hund anfängt zu ziehen und die Leine sich strafft. Sie versucht, Blickkontakt mit dem Hund aufzunehmen. Sobald die Leine sich wieder lockert, geht sie weiter.

Als Faustregel bei der Auswahl eines Halsbandes gilt:

Je stärker der Hund zieht, umso breiter sollte das Halsband sein. Ein breites Lederhalsband beispielsweise ist für ziehende Hunde ideal. Nur für langhaarige Hunde könnte es mit breiten Halsbändern Probleme geben, denn bei längerem Tragen würde das Fell beschädigt.

Hier muss man also darauf achten, das Halsband nur so kurz wie möglich anzulegen, damit die Haare nicht knicken oder gar brechen können.

Dünne Retrieverleinen, also Halsband-Leinen-Kombinationen, die in einer Schlinge um den Hals des Hundes gelegt werden, sind nur was für Hunde, die perfekt bei Fuß gehen. Denn die Leine kann sich bei Zug ungehindert zuziehen. Wenn der Hund in einem anderen Tempo läuft als Sie, dann wird er fast ständig gewürgt.

Solche Retrieverleinen oder ähnliche Modelle aus Leder gibt es zum Beispiel auch mit einem Stopp, das heißt, sie kann sich nur bis zu einem bestimmten Punkt zuziehen.

Der Durchmesser der Schlinge muss natürlich auf den Hundehals angepasst werden. Solche Leinen mit Stopp sind immer angenehmer für den Hund.

Vorteil Retrieverleine

Der Vorteil dieser Retrieverleinen, aber auch anderer Leinen mit Klickverschluss, ist: Man kann sie schnell an- und wieder ablegen. Das ist wichtig, wenn der Hund gerne durch Gestrüpp tobt oder schwimmt: Denn er sollte das ohne Halsband tun, damit er nirgendwo hängen bleibt und sich verletzen kann.

Wenn man die Eigenheiten des Hundes berücksichtigt, sind Material und Aussehen des Halsbandes reine Geschmacksache. Einige Hundehalter bevorzugen auch ein Geschirr, das um den Brustkorb gespannt wird.

Wenn der Hund zieht, ist es für ihn angenehmer, weil ihn am Hals nichts würgt. Aber dafür kann er auch mit ganzer Kraft an der Leine ziehen – am Grundproblem ändert das also nichts.

Geschirre

Geschirre und Halsbänder gibt es in Nylon oder Leder. Nylon ist waschbar, Leder braucht ein bisschen Pflege.