Der Alltag mit einem Welpen: Eine humorvolle Anleitung
Lang ist’s her, dass man neue Hundebewohner mit opulenten Festmählern begrüßte, um ihnen den Abschied von ihrer alten Heimat möglichst genussvoll zu machen.
Heute muss es nicht mehr die 5 Sterne Mahlzeit sein – doch ein Hauch von Spektakel bleibt, sobald unser kleiner Fellfreund das Haus betritt.
Damit sich dein zukünftiger Alltagsheld nicht wie ein zum Untergang verurteilter Gesetzesbrecher fühlt, sondern sich sicher und geliebt weiß, erfährst du hier, wie du ihm den Einstieg ins Familienleben erleichterst.

1. Der bewusste Einzug: Orientierung von Anfang an
Nimm dir Zeit, wenn dein Welpe ankommt, und lass ihn zuerst sein neues Revier erkunden. Ein kurzer Abstecher an einen geeigneten Platz im Freien (für sein Geschäft) ist dabei Gold wert.
So prägt er sich direkt den richtigen Ort zum Lösen ein. Anschließend darf er seine Umgebung Stück für Stück entdecken – nicht alles auf einmal, damit er sich nicht überfordert fühlt.
2. Ruhepausen: Das unterschätzte Element
Auch wenn ein tapsiger Knirps zum Dauerknuddeln einlädt, ist Schlaf wichtig. Welpen benötigen bis zu 20 Stunden Schlaf am Tag, damit Körper und Geist sich entwickeln können.
Rituale wie ein ruhiges Plätzchen im Körbchen oder in einer geschützten Box helfen ihm, den Trubel auszublenden.
3. Spielerische Erziehung: Alltag statt Theorie
Während hochtrabende Gehorsamsübungen verlockend klingen, beginnt Erziehung im simplen Alltag. Ein eindeutiges „Nein“ beim Anspringen schärft seine Grenzen – konsequent, aber stets liebevoll.
Loben darfst du gerne laut und deutlich, damit er begreift, was du von ihm willst. Nutze starke Verben (bleib,komm, aus) in deiner Kommunikation, damit dein Welpe die Energie in deiner Stimme spürt.

4. Klare Strukturen: Ein eigener Rückzugsort
Welpen fühlen sich sicher, wenn sie Routinen und einen festen Platz haben. Ob kuschelige Box oder Hunde-Kissen – wichtig ist eine klare Zuordnung. So weiß dein Hund jederzeit, wo er sich ausruhen kann.
5. Ruhig bleiben bei Besuch: Weniger ist mehr
Dein Welpe muss nicht gleich das halbe Dorf kennenlernen. Führe Besucher in homöopathischen Dosen ein – erst ein paar vertraute Menschen, dann eine Person mehr. So behält dein Kleiner den Überblick und baut kein Stressverhalten auf.

6. Mini-Abenteuer: Erlebnisse, die das Selbstvertrauen stärken
Statt kilometerlanger Märsche reichen kurze Erkundungstouren, auf denen dein Welpe nach Herzenslust schnuppern und staunen darf.
Ein Blatt im Wind oder eine raschelnde Plastiktüte – schon hat er seine erste Heldentat des Tages bestanden. So wächst sein Vertrauen in die neue Umgebung und vor allem in dich.
7. Kein Tollhaus: Gelassen dem Trubel begegnen
Klar möchtest du deinen Junghund mitnehmen, wo immer du kannst. Doch denk daran, ihn Stück für Stück an Alltagsgeräusche zu gewöhnen: Staubsauger, Türklingel, lautstarke Besucher.
Indem du dabei ruhig und souverän bleibst, lernt er, dass nichts Schlimmes passiert.
Viel Freude beim gemeinsamen Aufwachsen!