Sie bellen, wenn es klingelt, jemand am Grundstück vorbeigeht und in vielen anderen Situationen. Wie aber gewöhnt man seinem Vierbeiner dieses Verhalten ab?

In der Hundeerziehung ist es immer wichtig zu ergründen, wodurch unerwünschte Verhaltensweisen verstärkt werden. Denn in den meisten Fällen ist es so, dass Hundehalter das Fehlverhalten Ihres Hundes unwissentlich verstärken.

Den Hundenamen nicht laut herumbrüllen

So bestärkt man beispielsweise einen bellenden Hund durch lautes Herumbrüllen seines Namens, der Hund denkt in diesem Moment „Prima, Herrchen bellt mit!“. Oder wenn beispielsweise ein junger Hund bellt, weil er zum ersten Mal in einem Raum allein gelassen wird.

Kommt Herrchen sofort angelaufen, streichelt und beruhigt das Jungtier, dann lernt der Vierbeiner, dass er durch das Gebelle sein Ziel erreicht hat – Aufmerksamkeit.

Jedoch sind störende Verhaltensweisen nicht immer auf Erziehungsfehler zurückzuführen. Oft werden sie durch bestimmte Umstände verstärkt.

Ein gutes Beispiel ist das tägliche Auftauchen des Postboten. Ein junger Hund, der den Briefträger zur Tür kommen hört, wird aus Angst vor diesem Eindringling zu bellen beginnen und meinen, dass er dadurch bewirken kann, dass der Postbote wieder geht.

© DoraZett - fotolia.com
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Durch diesen täglichen, immer wiederkehrenden Erfolg lernt der Junghund, dass er den Menschen mit seinem Bellen Angst machen kann. Das natürliche Bellen wird auf diese Weise verstärkt und entwickelt sich zum Leidwesen aller zum lästigen Bellen.

Was tun, wenn der Hund bellt, wenn es klingelt?

Damit die (Um)Erziehung erfolgreich ist, muss der Hund genau in dem Moment des Fehlverhaltens überrascht werden. Wie bereits erwähnt, nutzt es bei exzessivem Bellen nichts, noch lauter als der Hund zu schreien, denn das ermutigt ihn, nur noch stärker zu bellen.

Und das Herrchen zieht bei diesem Spiel doch meist den Kürzeren! Außerdem spornt man ihn in seinem unerwünschten Verhalten auch noch an, denn für den Hund stellt die Aufmerksamkeit des Herrchens die höchste Belohnung dar.

Ignorieren Sie hingegen das Bellen, fasst er es als Bestrafung auf. Mit viel Geduld und Ausdauer kann dieses Erziehungsschema erfolgreich sein – doch bereits vorhandene schlechte Angewohnheiten lassen sich nur schwer umerziehen.

Oftmals wird ein für den Besitzer unerwünschtes Verhalten durch dessen Abwesenheit verstärkt. So gibt es Hunde, die während des Alleinseins Bellen und Jaulen, sehr zum Leidwesen der Nachbarn. Und genau für diese Zeiträume müssen wirksame Lösungen gefunden werden.

Wodurch der Hund sein Bellen beginnt, kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Ob es nun eine reine Trennungsangst ist oder äußere Einflüsse wie Fußgänger oder andere Hunde.

Bei letzteren hilft es natürlich, wenn die Vorhänge zugezogen oder bestimmte Zugänge versperrt werden, aber ist das wirklich artgerecht?

TIPP


Eine Person steht draußen an der Türe und klingelt in vorher vereinbarten Abständen. Sobald Ihr Hund zur Türe rennen will, stoppen Sie ihn mit einem Kommando und schicken ihn zurück auf seinen Platz. Befolgt er das Kommando, loben Sie ihn kurz und knapp.

Das wird am Anfang nicht sofort klappen. Bleiben Sie hartnäckig! 

Anfangs wird Ihr Hund verunsichert sein und versucht sie zu umkreisen, um doch noch zur Türe zu gelangen.

Wichtig ist, dass Sie innerlich ruhig bleiben. Ihr Hund spürt sofort, ob Sie gestresst sind und vermutet daher „GEFAHR“ – ein Grund, aktiv zu werden.

Nach mehrmaliger Wiederholung wird er irgendwann realisieren“ Ich muss nicht zur Türe rennen, um meine Familie zu bewachen/schützen“. 

Das Training kann sich auch über längere Zeit hinziehen. Bleiben Sie am Ball – es lohnt sich!