Steckbrief Pyrenäenberghund

Der Pyrenäenberghund wird zur FCI-Gruppe 2 der Molosser gezählt und stammt ursprünglich aus Frankreich. Seinen Namen verdankt er seiner Heimat, dem Pyrenäengebirge, welches Frankreich und Spanien trennt.

Steckbrief Pyrenäenberghund

Rüden sollen laut Rassestandard mindestens 70 cm groß sein, Hündinnen dagegen sollen nicht unter 65 cm Schulterhöhe aufweisen.

Das erwünschte Minimalgewicht beträgt dabei 40 – 50 kg. Das Fell des Pyrenäenberghundes besteht aus einer dichten Unterwolle mit dünnem Haar und einem langen und dichten Deckhaar mit harschen Haaren.

Bei der Farbe herrscht ein reines weiß vor, aber auch weiß mit hellgelben, wolfgrauen oder dachsfarbenen Abzeichen am Kopf ist erlaubt.

Damit der Hund stets gepflegt aussieht und die glänzende Erscheinung des langhaarigen und derben Fells erhalten bleibt, aber auch um den Hund insgesamt gesund zu erhalten, ist eine regelmäßige Fellpflege unbedingt notwendig.

Pyrenäenberghund
© Carola Schubbel – Fotolia.com

Herkunft der Rasse:

Die genaue Entstehungsgeschichte dieser Rasse ist nicht bekannt. Allerdings wurden Knochenreste gefunden, die aus der Bronzezeit (1800 – 100 v. Chr.) stammen und diesem Rassetyp entsprechen.

Zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantischen Ozean trennen die Pyrenäen die Iberische Halbinsel von der Landmasse des weiteren Europas. Über die Hauptkämme des Hochgebirges verläuft die Grenze zwischen Frankreich und Spanien, Ursprung vom Pyrenäenberghund.


Aus dieser Region der Welt stammen zwei einander fast identische Hunderassen. Zum einen der französische Chien de Montagne des Pyrénées und zum anderen der spanische Mastín del Pirineo. Die beiden eigenständigen Rassen sind Nachfahren gleichen Ursprungs.

Eine Verständigung der Franzosen und Spanier bezüglich eines gemeinsamen Rassestandards schlägt jedoch fehl.

Diese als Moorhunde bezeichneten Tiere lebten bereits in vorhistorischer Zeit in diesem Gebiet. Man nimmt an, dass es dann zu Einkreuzungen mit dem Tibet Mastiff kam, der vor mehr als 1000 Jahren aus Asien ins Land kam.

Fest steht, dass es ebenfalls seit über 1000 Jahren große Herdenschutzhunde in Frankreich gibt und dass in den Pyrenäen bereits seit mehreren Jahrhunderten solche Hunde zum Schutz der Schafherden vor streunenden Bären und Wolfsrudeln eingesetzt wurden.

Während des 15. Jahrhunderts setzte man diese Hunde vermehrt als Wachhunde ein, als eigentlicher Entdecker der Rasse gilt der vorrevolutionäre französische Adel, der sie vor der Französischen Revolution als Bewacher ihrer Schlösser speziell in Südfrankreich benutzte.

Unter dem sogenannten „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. wurde der Pyrenäenberghund dann richtig populär, er ließ unter anderem den Louvre in Paris von ihnen bewachen und ernannte die Rasse schließlich zum „Königlichen Hund Frankreichs“.

Steckbrief Pyrenäenberghund

Als mit der Französischen Revolution von 1789 der Adel entmachtet wurde, ging auch zwangsläufig die Popularität des Pyrenäenberghundes zurück. Selbstverständlich wurde der Hund aber auch weiterhin von den Bauern als Herdenschutzhund verwendet.

Ist er gefährlich?

Fremden gegenüber ist er misstrauisch bis scharf, aber wenn der Besitzer den Fremden hereinlässt, wird er auch vom Hund akzeptiert.

Falls diese Eigenschaften bei einem Hund nicht zu erkennen waren, wurde er ausgesetzt, getötet oder für möglichst viel Geld an einen Fremden verkauft, für den diese Wesensmerkmale nicht von so großer Bedeutung waren.

Ihre körperlichen Eigenschaften prädestinierten sie auch zum Schmuggeln zwischen Frankreich und Spanien. Man bepackte die enorm großen Hunde mit Schmuggelgut und ihre Trittfestigkeit ermöglichte es ihnen, für Menschen unpassierbare Routen in den steilen Pyrenäenbergen entlangzulaufen.

Herkunft

Durch baskische Fischer gelangten frühe Exemplare der Rasse auch an die Ostküste Kanadas, wo sie sich mit den einheimischen Apportierhunden kreuzten und so die genetische Grundlage für so bekannte Rassen wie dem Neufundländer und dem Landseer legten.

Als die Rasse zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Aussterben bedroht war, machte sich der französische Kynologe Bernard Senac-Lagrange um die Rettung des Pyrenäenberghundes verdient.

Er suchte im Gebirge gute Tiere und sammelte diverse Restexemplare, außerdem verfasste er den ersten schriftlich niedergelegten Rassestandard. Er war von der Rasse so sehr angetan, dass er einmal sagte:

„Nur die echten Vertreter der Rasse besitzen diesen bezaubernden, nur aufwendig definierbaren Augenausdruck, sowohl distanziert wie liebkosend, aufmerksam und dabei ein wenig traurig. Schaust du in diese Augen, erkennst du ihre ganze Seele.“

Bereits kurze Zeit später gelangten die ersten Pyrenäenberghunde nach Amerika, wo sie im Jahre 1933 vom AKC als eigenständige Rasse anerkannt wurden. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Rasse in der französischen Armee als Meldehund sowie als Lasttier zum Transport von Material.

Gelegentlich wurde er auch als Kriegshund in die Schlacht geschickt, wobei er häufig ein mit Stacheln bewehrtes Halsband trug. In Amerika dagegen hielt man sie für zu groß für den Militärdienst. Stattdessen versuchte man dort, sie als Lasttiere für eine mögliche Expedition nach Alaska auszubilden.

Da diese Idee jedoch niemals verwirklicht wurde, hatte man für den Pyrenäenberghund nun keine Verwendung mehr und so wurde er „in Ehren“ aus dem Dienst entlassen. Da er aber immer noch ein wunderschöner Ausstellungshund war, begann man jetzt, die Rasse einem Wesenswandel vom starken und misstrauischen Herdenschutzhund zum freundlichen Ausstellungshund in Form eines „sanften Riesen“ zu unterziehen.

Allerdings wird die Rasse aufgrund ihrer Größe und ihrer überragenden Fähigkeiten immer noch sehr oft als Herdenschutzhund verwendet und besonders die Hunde, die eine direkte Abstammung aus den Pyrenäen aufweisen, zeichnen sich immer noch durch die typische ausgeprägte Selbständigkeit und Wachsamkeit aus.

So entbehrt auch die Annahme, die Rasse sei durch Ausstellungen ruiniert worden, jeder Grundlage. Die heutigen Viehbesitzer lassen die Welpen bis zum Alter von sechs Monaten voll mit der Schafherde zusammenleben und gewöhnen die Hunde sehr früh an die Herde.

So beginnen die Hunde selbstständig, die Herde zu schützen, sind aber freundlich zu allen Haustieren und anderen Hunden.

Pyrenäenberghund
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Größe und Gewicht

Der französische Vertreter des imposanten Berghundes wird sowohl Pyrenäenberghund als auch Patou genannt. Nach FCI-Standard 137 dürfen die Tiere zwischen 70 und 82 Zentimeter Widerristhöhe und damit eine beachtliche Größe aufweisen.

Die Hündinnen können 77 Zentimeter erreichen. Die Gewichtsobergrenze liegt bei Rüden um 60 Kilogramm genauer gesagt um 45 Kilogramm bei den weiblichen Tieren.

Die französischen Pyrenäenberghunde werden weit zurückreichend als Hüte- und Herdenschutzhunde eingesetzt. Das hohe Alter der Rasse ist unzweifelhaft – schriftliche und vor allem verlässliche Überlieferungen über den genauen Ursprung der Rasse sind jedoch nicht zu finden.

Die heutzutage noch ursprünglichen Hunde mit den kleinen sanft-melancholisch erscheinenden Augen haben ihren natürlichen Schutztrieb nicht verloren.

Sie leben weiter inmitten von Schafherden in enger Bindung zu ihren Schützlingen und fallen aufgrund ihrer Fellfarbe innerhalb der Herde kaum auf.

Das ist, neben ihrer beeindruckenden Erscheinung, ein weiterer Vorteil für eine erfolgreiche Schutzarbeit. Das reine Weiß oder Hellgelb variiert mit und ohne Abzeichen. Die Maske kommt in grauen Tönen, hellem Gelb sowie lohfarben, sie ist dezent bis dominierend.

Weitere Abzeichen finden sich an den Ohren und an der Rute – sie wird in Bewegung über dem Rücken in einem Bogen getragen.

Üppig, dicht, dick und rau trägt der Pyrenäenberghund sein relativ langes Haarkleid. Feiner und nicht weniger dicht ist die Unterwolle. Im Zusammenspiel gibt dieses Fell dem Hütehund einen wirksamen Schutz für ein Leben im Freien. Es lässt sich durch gründliches Ausbürsten jeden zweiten bis dritten Tag angemessen und leicht pflegen.

Pyrenäenberghund Wesen

Neben den körperlichen Merkmalen wie Größe und Stärke, gutem Hörvermögen und großen Pfoten, welche die Trittsicherheit im Gebirge gewährleisteten, wurden die Charaktereigenschaften der Rasse als fast noch wichtiger angesehen.

Der Hund muss sich eng an die Schafherde binden und sie um jeden Preis vor Angreifern schützen. An selbstständiges Handeln gewöhnt und hauptsächlich in der Nacht aktiv, beobachtet der Hund die Herde von einer übersichtlichen Stelle aus und greift Feinde sofort an.

Er ist seiner Familie treu ergeben. Gleichwohl ist er in der Lage, Haus und Heim zu schützen. Innerhalb der Familie ist er sehr anschmiegsam und geduldig mit Kindern.

Allerdings benötigt er eine konsequente und einfühlsame Erziehung und muss unbedingt in das Familienleben eingegliedert werden. Aufgrund seiner Größe braucht der Pyrenäenberghund große Mengen an Futter und sehr viel Auslauf.

Er liebt den Aufenthalt im Freien, wo er sich eigentlich viel wohler fühlt als im Haus.

Der Hirtenhund hat einen ruhigen und ausgeglichenen Charakter. Gleichwohl hat ein Hundehalter sein Augenmerk auf eine frühzeitige und fortwährende Erziehung des instinktstarken und selbstständigen Hundes zu legen.

Ein Pyrenäenberghund nimmt sich ab und an die Zeit, die Anordnungen seines Leithundes auf Plausibilität hin zu prüfen – nach seinem ganz eigenen Verständnis.

Unterschiedlich bewertet wird zudem das Territorium: Der Blick des Menschen und der des Tieres hierauf können grundverschieden sein. Ein Pyrenäenberghund schaut gewissermaßen durch den Gartenzaun hindurch und definiert das zu schützende Areal, einschließlich direkter Nachbargrundstücke, sichtbarer Wege und Plätze.

Hier muss der Freiraum mithilfe einer Einzäunung nachhaltig begrenzt werden, das Territorium hingegen darf großzügig bemessen sein – die kleine Stadtwohnung entspricht dem nicht.

Die Führungsrolle im Zusammenleben mit dem Pyrenäenbären ist von den Familienmitgliedern eindeutig auszufüllen, um Missverständnisse im Keim zu ersticken.

Die Hirtenhunde sind keine Anfängerhunde, dennoch entwickeln sie sich mit richtiger Führung zu einem dankbaren Familienhund.

Sie werden zum Beschützer, geduldigem Kinderfreund und beweglichem Spielbegleiter – sie haben eine hohe Reizschwelle und wollen ihren Menschen stets nahe sein.

Auch die bereits zum Verbund gehörenden Tiere akzeptiert der gutmütige Franzose, alle Familienfremden dagegen unterliegen seiner misstrauischen Beobachtung – dabei ist sein Bellen nur selten zu hören.

Viel Bewegung, lange Wanderungen und das Laufen ohne Leine (der Jagdtrieb ist gering ausgeprägt) verschaffen dem Pyrenäenberghund Auslastung und Zufriedenheit.

So beschäftigt im Ersatzrudel der Familie bleibt der sanfte Riese psychisch gesund. Ein gelangweilter Hund hingegen zeigt seinen Gemütszustand schnell durch übermäßiges Bellen oder lässt Einrichtungsgegenstände zu seinem Spielball werden.

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