Weimaraner – ein Familienhund?

Autor: Klaus Neumann / Aktualisiert am 14.11.2023

Der Weimaraner gehört zur FCI-Gruppe 7 der Vorstehhunde und hat seinen Ursprung in Deutschland. Der Rassestandard sieht bei den Rüden eine Größe zwischen 61 und 69 cm vor, die Hündin soll zwischen 56 und 64 cm groß sein.

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Das ideale Gewicht liegt dabei zwischen 32 und 39 kg. Es existieren zwei Schläge, der kurzhaarige und der seltener vorkommende langhaarige Weimaraner. Der bekanntere kurzhaarige Weimaraner hat ein feines und geschmeidiges Fell mit gleichmäßig kurzen und harten Haaren.


Der seltenere langhaarige Schlag ist besonders in Europa gut bekannt und zeichnet sich durch ein mittellanges Fell mit 2,5 bis 5 cm langen Haaren aus.

Zudem sind die Rute und die Rückenseiten der Läufe befedert und der Schwanz wird im Gegensatz zum Langhaarigen, der auf 50 % der Rutenlänge coupiert wird, nur an der Spitze coupiert.

So ähneln sie vom Aussehen mehr dem Bild eines Setters. Die Vererbung der langen Haare erfolgt über ein rezessives Gen, sodass auch in den USA, wo der dortige Standard die kurzhaarigen Weimaraner disqualifiziert, gelegentlich langhaarige Welpen in einem Wurf auftauchen können.

„Die Vernunft formt den Menschen, das Gefühl leitet ihn.“ Jean-Jacques Rousseau drückt mit diesem Satz aus, was bei einem Weimaraner besser nicht eintreten sollte. Das Äußere des Weimaraner spricht viele Menschen an.

Ein Blick in die bernsteinfarbenen Augen (die Welpen dieser Rasse haben blaue Augen) kann schnell die Vernunft hinten anstehen lassen – allzu oft werden Hunde vorwiegend nach ihrem Äußeren ausgewählt.

Der Weimaraner begleitet ergeben und verlässlich seine Familie – ein reiner Familien- und Begleithund ist er keinesfalls!

Weimaraner
© Dogs – Fotolia.com

Weimaraner Charakter & Wesen, Temperament

Vom Charakter her ist der Weimaraner ein intelligenter und furchtloser Hund mit einem starken Willen. Ursprünglich wurde er als persönlicher Jagdhund für den Adel gezüchtet und auch heute noch ist er ein vielseitiger und leicht zu führender Jagdgebrauchshund.

Er ist von Natur aus sehr aktiv und benötigt dementsprechend viel Auslauf und Beschäftigung. Für eine Stadtwohnung ist er nicht geeignet, er braucht stattdessen regelmäßige Arbeit im Freien.

Derart reinrassig gezüchtet ist beim Weimaraner bis heute eine ausgeprägte Wildschärfe und Schweißhundeeigenschaft charakteristisch.

Er beherrscht vorbildlich die waidgerechte Nachsuche. Das nach dem Schuss noch lebende Wild wird auf dessen durch Blut (Schweiß) markiertem Fluchtweg tierschutzgerecht aufgebracht.

Weiterhin verfügt der Weimaraner über einen angeborenen (angewölften) Schutztrieb, der in der vergleichsweise lang andauernden Ausbildung des Hundes zu berücksichtigen ist. Von Bissigkeit kann in diesem Zusammenhang jedoch keine Rede sein.

Die Haltungsbedingungen des Weimaraners müssen unbedingt der Jagdpassion des Tieres gerecht werden.

Der Wesensfeste, leistungsstarke und nicht übermäßig temperamentvolle Hund sucht sich andernfalls einen Weg, seine Triebe zum Schaden Dritter zu befriedigen! Schwächen im Führungsverhalten des Menschen nutzt der intelligente und gehorsame Hund rigoros aus.

Erfahrene Hundeführer hingegen begeistert der Arbeits- und Lernwille ihres Begleiters. Seinem Wesen nach eingesetzt und gefordert, verhält sich der Weimaraner im Haus ruhig und unauffällig – sein Bellen ist nur zu vernehmen, wenn Fremde angezeigt werden.

Er benötigt eine konsequente Erziehung und eine feste Hand. Er ist nicht nur ein passionierter Jagdhund, sondern auch ein hervorragender Begleithund. Aber auch als Schutzhund und in der Mannarbeit ist dieser äußerst mutige Hund perfekt geeignet.

Obwohl der langhaarige Schlag vom AKC in Amerika disqualifiziert wird, haben einige einheimische Züchter eingetragene deutsche langhaarige Weimaraner importiert und versucht, diesen Schlag anerkannt zu erhalten.

Selbstverständlich wird kein Jäger jeden Tag sein Jagdhandwerk ausüben – damit sind die Zeiten zwischen den Arbeitseinsätzen des Weimaraners fordernd mit Leben zu füllen. Ausbildung und Auslastung auf hohem Niveau benötigt der Vorstehhund.

Auslauf und ausgedehnte Spaziergänge bilden lediglich eine Basis, auf der weiter aufzubauen ist.

Weimaraner Verwendung

Obwohl durchweg als außerordentlich leichtführig beschrieben, bleibt es dem erfahrenen Hundehalter vorbehalten, diesen Hund zu führen – Hundeanfängern seien andere Hunderassen ans Herz gelegt. Der Weimaraner ist ein Jagdgebrauchshund.

Jagdlich eingesetzt, konsequent geführt und der Rasse entsprechend sozialisiert lebt er als anhänglicher, verschmuster und kinderlieber Gefährte in seinem Rudel.

Zielstrebig und verantwortungsbewusst geben die dem Weimaraner Klub angeschlossenen Züchter ihre Welpen ausschließlich an Jäger ab. Leistung und Wesen stehen im Vordergrund der Zuchtanstrengungen, das Aussehen ist zweitrangig. Und dennoch ist es gerade diese Eigenschaft, die bei nicht organisierten Züchtern die Oberhand gewinnen kann.

ist der weimaraner ein familienhund
© BBurg – Fotolia.com

Die Nachfrage nach Exemplaren dieser beeindruckenden Hunderasse ist zweifelsohne gegeben, vom Schicksal eines Modehundes bleibt der Weimaraner (noch) verschont.

Der auffällige deutsche Vorstehhund wird bis zu 70 Zentimeter groß und 40 Kilogramm schwer. Unter der Nummer 99 sieht der FCI-Standard allein einen einzigen Farbschlag vor. Die unverwechselbare graue Farbe des wie geölt glänzenden Fells wird Maus-, Silber- sowie Rehgrau genannt.

Geschichte der Weimaraner

Bereits um 1600 wurde ein Hund, der dem Weimaraner sehr ähnlich war, auf einem Gemälde Van Dykes verewigt. Allerdings stand diese große graue Rasse damals den Laufhunden näher und wurde hauptsächlich bei der Jagd auf Großwild wie Bären, Wölfe, Wildschweine und große Katzen benutzt.

Es ist unter den Fachleuten umstritten, ob der Weimaraner wirklich am Hofe zu Weimar in seiner heutigen, modernen Form gezüchtet wurde. Fest steht, dass zu den Vorfahren dieser Rasse Bracken, deutsche Schweißhunde und Vorstehhunde gehören.

Grossherzog Carl August (1757 – 1828) brachte beispielsweise als leidenschaftlicher Jäger Bracken aus Frankreich mit und brachte seine Hunde bei adligen Jägern und Bauern seines Grossherzogtums unter.

Zudem kamen die grauen Vorstehhunde hauptsächlich im Gebiet um Weimar und Halle vor, was etwa den Namen würde. Als eigenständige Rasse wird der Weimaraner im 19. Jahrhundert erwähnt.

Da das Grosswild in Deutschland in Folge der zunehmenden Ausbreitung der Zivilisation immer mehr aus seinen angestammten Lebensräumen verdrängt wurde und zum grössten Teil ausstarb, kreuzte man den Weimaraner nun mit sogenannten „Hühnerhunden“, um ihn als Vorstehhund für die Jagd auf Hühnervögel zu spezialisieren.

Obwohl die Zucht schon nicht mehr ein Privileg des Adels war, wurde sie jetzt durch den Rassehundzuchtklub äußerst strikt überwacht und war sogar bis in die Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts außerhalb Deutschlands verboten.

Das führte dazu, dass es selbst in seiner Heimat nie eine große Zahl an Weimaranern gab, obschon die Qualität stets sehr hoch lag. Trotzdem bedarf es bei der Weiterzucht besonderer Aufmerksamkeit, um etwaige Inzuchtschäden zu vermeiden.

In den Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts wuchs das Interesse am Weimaraner sowohl in den Vereinigten Staaten als auch im restlichen Europa.

Leider wurde die Einführung in die USA mit sehr viel falscher Propaganda durchgeführt und es dauerte einige Zeit, bis auch die dortigen Züchter bemerkten, dass diese Rasse eine strenge Erziehung braucht, um seine Fähigkeiten voll und ganz zum Ausdruck bringen zu können.

So zeigen die heutigen Züchter ihre Hunde auf Ausstellungen, nehmen an Jagden genauso teil, wie an Field Trials und Unterordnungsprüfungen und ermöglichen es so der interessierten und hundeliebenden Öffentlichkeit, diese Rasse richtig kennenzulernen.

Mittlerweile ist der Weimaraner ein allgemein anerkannter Allzweck-Jagdhund. Von den Jagdhunden hat er die hervorragende Nase geerbt, zudem trägt er noch sehr viel vom Erbe der Laufhunde in sich.

Er ist der am weitesten verbreitete deutsche Vorstehhund und ist besonders geeignet für die Arbeit nach dem Schuss, wie Schweißarbeit und Verlorenbringen. Man schätzt außerdem seine ausdauernde, aber nicht zu temperamentvolle Suche sowie seine Wild-, Raubzeug- und Mannschärfe.

Deswegen und aufgrund seiner außergewöhnlichen grauen Farbe sowie seines edlen Charakters war und ist der Weimaraner besonders bei den Jägern sehr begehrt, die einen Hund mit Stil und Individualität bevorzugen. Für Rüden ist die Schutzhundprüfung der Stufe 1 erwünscht.

Fell

Geringfügige weiße Abzeichen werden toleriert. Nicht geduldet wurden früher lange Zeit die langhaarige Fellvariante. Welpen mit dieser Ausprägung fanden den schnellen Tod. Das kann ein Grund dafür sein, warum auch aktuell die Kurzhaarform des Fells deutlich häufiger anzutreffen ist.

Mit wenig oder ganz ohne Unterwolle bedeckt es dicht und kräftig einen muskulösen und sehnigen Hundekörper. Die Langhaarvarietät hat weiches Deckhaar. Dieses ist leicht wellig oder glatt und kommt ebenfalls ohne oder mit wenig Unterwolle aus.

Beiden Spielarten ist der besonders geringe Pflegeaufwand gemein. Neben regelmäßigem Ausbürsten bedarf es lediglich der obligatorischen Ohren-, Augen- und Pfotenkontrolle.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts werden überwiegend in Weimar und in Thüringen Weimaraner gezüchtet. Mitteldeutsche Förster und Jäger sind es, die sich um die Zucht der Jagdgebrauchshunde verdient machen.

Sie kreuzen die Tiere so, dass das rezessive reinerbige und für die graue Farbe der Tiere verantwortliche Gen wirksam wird. Einkreuzungen anderer Rassen bleiben aus, diese hätten unweigerlich farbliche Abweichungen zur Folge.

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Hunderassen mit Bild – weitere interessante Informationen zu vielen Hunderassen.

Ist ein Weimaraner ein Familienhund?

Als reiner Familienhund ist der Weimaraner nicht geeignet. Seine Arbeitsfreudigkeit als Jagdgebrauchshund benötigt entsprechende Beschäftigung. In der Hand eines Jägers ist diese Rasse am besten aufgehoben.

Ist ein Weimaraner gefährlich?

Bei falscher Haltung oder Erziehung kann er gefährlich sein. Die Rasse hat einen angeborenen Schutztrieb, sogenannte Mannschärfe. Es kommt immer auf die Zuchtlinie an. Ein Züchter der Rasse wird Sie normalerweise umfassend darüber informieren.

Wann ist ein Weimaraner ausgewachsen?

Körperlich ist er mit circa 1 Jahr ausgewachsen. Die geistige Reife erfolgt aber deutlich später, was in der Erziehung berücksichtigt werden muss.

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